12-Stunden-Rennen in Mannheim Planet-Kart am 01.03.03

Auf einer unserer Lieblingsstrecken sollte als Steigerung zum 4-Stunden-Rennen am 27.10.2002 ein 12er stattfinden. Ein Rennen, auf das wir uns schon sehr lange freuten, da auf dieser Bahn doch höchste (nicht nur körperliche) Anforderungen an den Fahrer gestellt werden. Sollte das der Grund sein, weshalb sich so wenige Teams angemeldet haben?! Oder lag es an der Veranstaltung in Frankfurt? Nun, vielleicht war aber auch die zeitgleich stattfindende Veranstaltung namens Faschingssamstag Schuld daran! Zumindest wurde das von einigen Teams als Begründung genannt!

Kurz-und-klein, es waren leider nur 8 Teams am Start. 
Aus dem nahegelegenen Landau war nur ACN angetreten, obwohl sonst immer 2-3 Teams von der benachbarten Kartbahn gekommen sind. Die anderen Fahrer waren auf dem dortigen Karnevalsumzug. 
Dafür haben die Roadrunner aus Ingolstadt offensichtlich beim letzten Rennen Blut geleckt und wollten mit einem Team etwas Kondition für die neue Saison aufbauen, gell Louis!? *grins*
Die Rookies aus Hilden wollten überprüfen, ob an dem Gerücht, dass Mannheim Planet-Kart eine der schönsten und härtesten Indoor-Strecken in Deutschland ist, etwas dran ist.
Klar, dass ein Hausteam nicht fehlen durfte. Hier hatte man dieses Mal auf eine kleine (3 Fahrer), aber superschnelle Truppe gesetzt.
Das Team TOC hat sich kurzentschlossen von einem Aushang auf der Kartbahn ins Verderben locken lassen, während
die Arrows (sonst im grün-weißen (Renn-) Anzug unterwegs *smile*) wohl durch eine besondere Überzeugungskunst den Weg in die Karthalle gefunden haben.
Last-not-least die-Drifters.de, die schon Erfahrung mit Sado-Maso-Tours in Mannheim gesammelt hatten. Diesmal sollten planmäßig 6 FahrerInnen für zwei Teams an den Start gehen. Verletzungsbedingt sind wir dann aber doch zur Sicherheit mit 7 Fahrern angetreten.

Mit leichter Verspätung ging die Veranstaltung dann los, da sich einige Teams nicht rechtzeitig einfinden wollten. Das war allerdings für die anderen Teams leicht zu verschmerzen, da das hervorragende Buffet mit seinem superleckeren Rührei, den frischen Brötchen und der üppigen Auswahl an Wurst und Käse für Kurzweil sorgte! (Danke lieber Koch!)

Anders als sonst in Mannheim sollte dieses Rennen nach Mehrheitsbeschluss der Teams mit Kartwechsel gefahren werden. Um die größtmögliche Gerechtigkeit zu erreichen sollten die 9 Karts von allen Teams genau einmal gefahren werden. Daher wurde ein Kartwechselzyklus von 80 Minuten vereinbart. Es wurde ohne Gewichtsausgleich gefahren und alle 3 Stunden getankt.

Nach der Kartauslosung ging es ins Freie Training, bei dem nun wegen des Kartwechsels keine Auspolsterung und keine Änderung des Reifendrucks möglich war. Ein Luftdruck von 1,5 bar rundherum war vorgeschrieben.

Im Freien Training mussten wir leider feststellen, dass unsere beiden Karts nicht die besten waren, landeten wir doch "nur" mit beiden Teams im Mittelfeld. "Nur" deshalb, weil immerhin Kai das Kart warm fuhr. Nach einiger Überlegung tauschten wir das Kart bei beiden Teams das erste Mal und kamen dadurch etwas weiter nach oben, wo die Rookies mit Ihrem Brenner schon lange thronten. Bei Team 1 wechselten wir das Kart sogar noch ein zweites Mal. Bei der Kontrolle des Luftdrucks mussten wir allerdings feststellen, dass es hier erhebliche Unterschiede gab, die sich auch auf die Zeiten auswirkten.

So sah es nach dem Freien Training aus:

Pos. Nr. Team Bestzeit
1 8 Rookies Hilden 30,600
2 13 die-Drifters.de 1 30,700
3 6 Planet Kart 30,780
4 1 Road Runners 30,850
5 14 die-Drifters.de 2 30,860
6 10 ACN 31,280
7 4 TOC 31,650
8 5 Arrows 31,910

Nun folgte nach einer Korrektur des Luftdrucks durch die Rennleitung bei allen Karts das Top-Qualifying mit 2 Runden in 2 Gruppen:

Pos. Nr. Team Bestzeit
1 13 die-Drifters.de 1 31,070
2 8 Rookies Hilden 31,090
3 1 Road Runners 31,370
4 6 Planet Kart 31,420
5 14 die-Drifters.de 2 31,450
6 10 ACN 31,660
7 5 Arrows 32,560
8 4 TOC 32,590

Ein Ergebnis, das wir mit gemischten Gefühlen betrachteten, aber schließlich war das Rennen 12 Stunden lang und jedes Team sollte schließlich jedes Kart bekommen.

Für die-Drifters.de sollte im Team1 Esther den Startturn fahren und in Team 2 Kai. 
Der Start ging recht friedlich vonstatten, da wegen des geringen Starterfeldes die Abstände zwischen den Startplätzen erhöht wurden und die geraden Startplätze somit genügend Platz zum Einsortieren fanden.
Lange ließen die Rookies sich allerdings nicht halten und drängten mit Christian schnell an die Spitze. Kai konnte sich erwartungsgemäß von Platz 5 auf den 3. Platz vorarbeiten und passierte später auch Esther. 

Nach einer Stunde hatten die Rookies mit einem ausgezeichneten Fahrer und einen wirklich guten Brenner bereits ein Runde Vorsprung rausgefahren und kratzten schon am Streckenrekord. In der selben Runde folgten dicht aufeinander die-Drifters.de Team2, dann Team 1 sowie Planet Kart.

Stephan musste nun zusehen, wie die Freunde aus Hilden die Tagesbestzeit fuhren und schon im ersten Turn auf einer fremden Bahn immer näher an seinen Bahnrekord kamen. Wer Stephan kennt, weiß aber, dass er sich mit ihnen freute!

Nach dem ersten Kartwechsel wurden die Karten neu gemischt. Die Rookies übergaben ihren Brenner an unser Team 1 und hatten darüber hinaus noch drei technische Defekte (Vorderrad verloren, Hinterradaufhängung gebrochen und Kart ging immer aus) innerhalb einer Stunde, die zahlreiche Runden kosteten. Somit konnten unsere beiden Teams an die Spitze fahren und die Rookies spülte es auf Platz 5.

Nach einer Stunde und 53 Minuten kam es wegen eines Überschlages zu einem vorübergehenden Rennabbruch. Glücklicherweise verletzte sich der Fahrer vom Team Arrows nur leicht, so dass er später sogar noch einen Turn fahren konnte und wollte.

Nach dem Neustart bauten wir konsequent die Führung aus und erarbeiteten uns nach 6 Stunden einen komfortablen Vorsprung von 4 bzw. 5 Runden auf das drittplatzierte Team von Planet Kart.

Der 2. Kartwechsel führte zu einem Durcheinander, da die Wechselreihenfolge nicht korrekt eingehalten wurde. So bekam ACN unseren Brenner, den unser Team 1 zuvor von den Rookies "geerbt" hatte, obwohl er eigentlich auf unser Team 2 hätte wechseln sollen. Somit konnte ACN gut aufholen.

Da das Wechselchaos nicht mehr korrigiert werden konnte, einigte man sich auf einen weiteren Versuch, jedem Team jedes Kart zuzuweisen und verkürzte in den verbleibenden 9 Stunden die Wechselzyklen auf 60 Minuten.

In der Folge konnte Oliwer nach 4:45 einen neuen Bahnrekord (30:28) fahren, der allerdings nur kurz hielt, da er das Super-Kart an Achim übergab. Selbst Oliwers Beschwichtigungen, nicht so schnell zu fahren konnten Achim nicht davon abhalten, den Rekord ca. 15 Minuten später um weitere 2 Hundertstel zu senken und ein weiteres Mal nach ca. 8 Minuten später ebenfalls wieder um 2 Hundertstel (30:24). Mal sehen, wie lange der halten sollte, da Kai dieses Kart nun im Team bekommen sollte.

Nun schlug Kai im Team 2 zu und brannte mit einer eindrucksvollen 29.86 einen neuen Bahnrekord. 

Dann kam der erste schwere Teamfehler bei dem zuvor führenden Team 2. Christoph kam mit dem Sitz nicht klar bzw. hatte nicht mehr genug Kraft, das Kart mit diesem Sitz zu lenken und kam ohne Aufforderung von außen nach 15 Minuten in die Boxengasse gefahren. Da noch kein Fahrer von uns fertig war, verloren wir bei dieser Aktion ca. 5 Runden und rutschten auf Platz 3 ab. Oliwer war als erster fahrbereit und setzte das Kart wieder in Bewegung. Zwar dachte er mehr an sein Handy und sein Portemonaie, was er in der Eile in die Boxengasse geworfen hatte, aber schließlich wurde er wieder schneller, als wir endlich verstanden haben, dass er nicht telefonieren wollte, sondern wir seine Utensilien in Verwahrung nehmen sollten. *smile*

Nun mussten wir schwer kämpfen, da Planet-Kart zwei superschnelle Fahrer (Sascha und Manuel) in Doppeltakt fahren ließ. Unsere Hoffnung stütze sich also auf den Einsatz des dritten Fahrers (Dirk Fibitz), von dem wir nicht wussten, ob sein Sprüche oder sein Fahrstil flotter waren...
Sein Einsatz kam aber früher als geplant, da sich Manuel einen Nerv vorübergehend eingeklemmt hat. Allerdings war es nur halb so schlimm, dass er später wieder aktiv in das Renngeschehen eingreifen konnte.
Trotzdem konnten wir Sascha dabei beobachten, wie er wieder einmal vor Wut ins Lenkrad biss, da er sein rechtes Hinterrad verlor, was sein Team leider viele Runden kostete und auf Platz 4 zurückwarf.

Die Roadrunner fanden sich inzwischen im Zweikampf mit den Rookies um die Plätze 5 und 6 wieder. Verloren Sie durch die zahlreichen Fahrerwechsel immer wieder zusätzliche Zeit, obwohl sie auf der Strecke sehr fix unterwegs waren. Der deutliche Abstand zu den Plätzen 7 und 8 ließ also ein zweites sehr spannendes "Kellerduell" entbrennen in dem sich die ca. 2-3 Sekunden zwischen den einzelnen Fahrern innerhalb des Team deutlich bemerkbar machten.

Christian kämpfte auch wacker wie ein Löwe in seinem Turn. Zu unserer Überraschung aber eher mit seinem Halsmuskel, da dieser nicht mehr in der Lage war, seinen Kopf zu halten und so hing dieser recht merkwürdig auf der Schulter. Der wäre glatt als Simpson durchgegangen...
Wieder in der Box angekommen erholte er sich allerdings wieder recht schnell, stärkte sich wieder an dem ausgezeichneten Buffet und fuhr noch einen dritten Turn zum Abschluß.

In der 9. Stunde kam es zum nächsten Missverständnis bei die-Drifters.de. Wieder war Team 2 betroffen und Christoph involviert. Unser Teamchef Dirk holte Achim planmäßig nach einer Stunde heraus, was Christoph aber als Zeichen für sich deutete. Glücklicherweise wechselte Kai zuerst auf das Kart von Achim, der noch in voller Rennmontur stehend zusehen musste, wie Christoph in die Box gefahren kam. Na kann denn eine Einladung zu einem Doppelturn eindeutiger sein... *smile*

Also rein in das Kart von Team 2, auf den nahenden Kartwechsel warten und dann wieder mit dem selben Kart von eben weiterfahren. Das klappte auch ganz gut so, während Kai bei Team 1 den Vorsprung weiter ausbaute.

Auch der Kampf um die Plätze 5 + 6 sollte nun vollends entbrennen, da die Rookies sich voll ins Zeug legten, um die 3 Runden in weniger als 1 Stunde und 40 Minuten aufzuholen. Eine Herausforderung für den Iceman und Christian, der sich die Ingolstädter Roadrunner gerne stellten und einen fairen Kampf lieferten. Tatsächlich gelang es den Jungs aus Hilden, an Louis vorbei zu kommen.

Jedenfalls hatten wir nach 11 Stunden unser hoch gestecktes Ziel wieder in greifbarer Nähe, wenngleich ACN sich inzwischen auf Platz 3 vorgekämpft hatte und unser Team 2 nur eine Runde Vorsprung hatte. Der letzte Kartwechsel und der letzte Turn sollte die Entscheidung bringen. Daher sollte Kai noch einmal für Team 2 ins Kart steigen. Eine gute Entscheidung, da ACN nun zum Abschluss noch einmal einen Brenner bekam und selbst Kai mit seinem Kart Mühe hatte, deren Zeiten hinzulegen.

Last not least konnten wir unter der Leitung von Dirk Fonger nach einer super Leistung unseren zweiten Doppelsieg dieses Jahr verbuchen und freuen uns darüber riesig. Vielen Dank!

Die Magnum-Flasche Champagner durfte nun endlich geöffnet werden und wurde auch freudestrahlend mit unseren Freunden geleert!

Das Ergebnis:

Pos. Nr. Team Rd Bestzeit
1 13 die-Drifters.de 1 1352 30,140
2 14 die-Drifters.de 2 1345 29,860
3 10 ACN +22,53 30,060
4 6 Planet Kart 1342 30,180
5 8 Rookies Hilden 1328 30,330
6 1 Road Runners 1327 30,180
7 4 TOC 1278 31,140
8 5 Arrows 1269 31,110

Abschließend sei erwähnt, dass wir ein schönes Rennen hatten, auch wenn es zwischenzeitlich ein paar (über-) hitzige Diskussionen gab. 
Besonders erfreulich war, dass Planet-Kart Mannheim sich nun durchgerungen hat, mit Kartwechsel zu arbeiten und nun auch das Wechselsystem im Griff hat. Somit wird doch etwas mehr Gerechtigkeit erreicht, auch wenn die Rookies sehr traurig waren, die Rakete abgeben zu müssen ...
Als Steigerung für das nächste Rennen wäre noch am Gewichtsausgleich zu arbeiten...

Besonderen Dank gilt wieder mal dem lieben Rainer Schulz, seines Zeichens Chefkoch der Opel DTM, der für die gewohnt exzellente Verpflegung gesorgt hat!
Die Rennleitung hat Ihren Job auch prima erledigt und zu einem gelungenen Rennen beigetragen!

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